Konzept zur Mobilitätswende
Das Regensburger Mobilitätskonzept zielt auf eine Verschiebung im Modalsplit zugunsten des Umweltverbunds ab. Eine Steigerung des Anteils an ÖPNV und Radverkehr soll den motorisierten Individualverkehr (MIV) etwas zurückdrängen, damit der Straßenraum effizienter und nachhaltiger genutzt wird.
Der ÖPNV stößt aber an seine Grenzen und lädt im Moment wenig dazu ein, vom Auto auf Busse und Bahnen umzusteigen. Die Kapazitäten reichen nicht aus, die Taktungen sind oftmals zu lang und der Komfort ist nicht berauschend. Echte Barrierefreiheit ist nicht gegeben.
Um die dringend notwendige Verkehrswende weiter voranzutreiben, ist eine Vielzahl an Einzelmaßnahmen notwendig. Der wichtigste Schritt ist ein attraktiverer und leistungs-fähigerer ÖPNV, der eine echte Alternative zum Auto darstellt. Dringend notwendig ist auch ein Ausbau des Radwegnetzes, um dieser gesunden Art, sich fortzubewegen, mehr Platz und Möglichkeiten einzuräumen.
Verkehrsplanung darf nicht mehr in erster Linie auf das Automobil ausgerichtet sein, sondern muss den Umweltverbund aus ÖPNV, Radfahrern und Fußgängern mehr im
Fokus haben und die nachhaltige Mobilität stärker fordern und fördern.
ÖPNV
Der ÖPNV ist der effizienteste Verkehrsteilnehmer, weil mit wenig Platzbedarf sehr viele Menschen befördert werden können und seine Nutzung ein sehr probates Mittel gegen Staus ist.
Um den ÖPNV zukünftig noch attraktiver und leistungsfähiger zu machen
Quelle: Foto von Dimitri Frixou auf Unsplash
Radverkehr
Radfahren hat spätestens mit dem Aufkommen der eBikes und Pedelecs einen enormen Aufschwung erfahren. Mangels ausreichend ausgebauter Radwegstrukturen müssen sich die Radfahrer im Straßenraum oft mit den Autos und LKW duellieren.
Bei Unfällen tragen sie wegen der fehlenden Knautschzone oftmals schwere Verletzungen davon. Ein ausgereiftes Mobilitätskonzept sorgt für gut ausgebaute Radwegsysteme und und möglichst großen Unfallschutz, beispielsweise durch vom motorisierten Verkehr getrennte Ampelschaltungen.
Quelle: Foto von Dmitrii Eliuseev auf Unsplash
Radwege
Auch wenn die Unterschriften des Radentscheid Regensburg bereits 2019
an die Stadt übergeben wurden, sind bisher wenige Teile des Hauptradroutennetzes umgesetzt worden. Hier braucht es wesentlich mehr Tempo und Willenskraft,
damit sich mehr Menschen auf den Sattel schwingen.
Den Stand der Umsetzung gibt es hier: https://radmonitor-regensburg.de/
Radverkehr und die Stadtbahn
Entlang der Trasse werden weitere Radwege entstehen. So befinden sich nahezu
an der gesamten Trassenlänge Radwege und es kommt zu keiner Führung des Radverkehrs auf den Stadtbahngleisen. Auf diese Weise profitiert die Stadt
zugleich von besseren Radwegen und einem attraktiveren ÖPNV.
Quelle: Stadt Regensburg
Bike-Sharing
Regensburg ist eine der wenigen Großstädte in Deutschland, die kein städtisches Fahrradverleihsystem für Fahrräder und Pedelecs besitzen. Dies spielt eine besonders wichtige Rolle für die Verknüpfung mit dem ÖPNV. So können laut Studien Autofahrten effektiv verlagert werden.
In einer Befragung der Stadt Regensburg gaben 71% an, dass sie Bike-Sharing befürworten würden.
Verknüpfung
Regensburg benötigt zudem Mobilitätsstationen, bei denen der ÖPNV mit dem Bike-Sharing, E-Scootern und Car-Sharing verknüpft werden. Um eine attraktive Alternative zum eigenen Auto zu schaffen.
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mobility_Hub_Berlin_S%C3%BCdkreuz.jpg
Fußverkehr
Fußgänger sind die schwächsten Verkehrsteilnehmer, aber jeder von uns ist auch als solcher unterwegs. Mehr als alle anderen brauchen Fußgänger besonderen Schutz im Verkehrsraum.
Ein durchdachtes Mobilitätskonzept muss auf ihr besonderes Schutzbedürfnis Rücksicht nehmen und ihnen einen besonderen Platz einräumen.
Quelle: Foto von Jan Antonin Kolar auf Unsplash
Attraktive Fußwege
Oft wird die Relevanz des Fußverkehrs vernachlässigt. Jedoch werden fast 1/4
aller Wege in Regensburg zu Fuß erledigt. Um dies weiter zu stärken, sind
getrennte Fuß- und Radwege und eine durchgängige Barrierefreiheit notwendig.
Quelle: Foto von Julian Hochgesang auf Unsplash
Beispiel Kumpfmühler Straße
Die Kumpfmühler Straße ist für den Rad und Fußverkehr von wichtiger Bedeutung, um Ziele wie den Bismarckplatz oder die Donau zu erreichen.
Da reichen die geringen Geh -und Radwegbreiten bei einem so hohen Verkehrsaufkommen nicht aus. Deshalb benötigen wir die empfohlene Breite für Rad- und Fußanlagen von 2,5m!
MIV
Motorisierter Individualverkehr
Der Autoverkehr wird auch in Zukunft ein wichtiges Verkehrsmittel sein. Da er aber Stauverursacher Nr. 1 ist und den meisten Platz im Straßenraum einnimmt, muss ein gesundes Mobilitätskonzept darauf ausgerichtet sein, den Platz des Individualverkehrs zu begrenzen und seinen Anteil am Modalsplit zu reduzieren. Was jedoch erhöht werden sollte, ist der Anteil der Fahrzeuge mit alternativem Antrieb.
Quelle: Foto von Oleg Bilyk auf Unsplash
Induzierter Verkehr
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Aber warum erweitern wir nicht einfach die Autobahn auf 6 oder 8 Spuren? Hierdurch löst sich das Verkehrsproblem nicht. Denn durch den Ausbau wird die Autonutzung wieder attraktiver und Personen benutzen vermehrt diesen ausgebauten Abschnitt. Deshalb kommt es zu den gleichen Verkehrsproblemen wie zuvor.
Modalsplit (Verkehrsmittelwahl)
Die Stadt muss bis 2040 die Nutzung des MIV reduzieren, um den Klimazielen gerecht zu werden. Dies gelingt nur mit einem besser ausgebauten Radwegsystem, attraktiven Fußwegen und einem attraktiveren und leistungsfähigeren ÖPNV als Rückgrat der Mobilitätswende.